St. Laurent

Die Rebsorte St. Laurent- der unbekannte kleine Bruder des Pinot Noirs

Herkunft und Anbauregionen

Die Rebsorte St. Laurent, auch bekannt als Sankt Laurent, ist eine hocharomatische Rotweinsorte der Burgunderfamilie. Der Ursprung der Sorte liegt höchstwahrscheinlich in Frankreich, möglicherweise im Elsass. Eine Theorie besagt, dass St. Laurent Mitte des 19. Jahrhunderts durch den deutschen Apotheker und Weinbaupionier Johann Philipp Bronner aus Frankreich nach Deutschland eingeführt wurde.

St. Laurent wird hauptsächlich in Österreich angebaut, wo sie in allen bekannten Anbaugebieten zu finden ist. In Deutschland war die Rebsorte in den 1960er Jahren fast ausgestorben, wurde jedoch durch engagierte Winzer wiederbelebt. Heute wächst sie in rheinhessischen und pfälzischen Weinanbaugebieten sowie an der Nahe, in Baden und an der Mosel. Besonders beliebt ist die Sorte auch in Tschechien und der Slowakei.

Anbaufläche und Ausbaustile

Die Anbaufläche von St. Laurent beträgt weltweit etwa 3.272 Hektar. In Österreich ist die Rebsorte in allen bekannten Anbaugebieten vertreten, während sie in Deutschland hauptsächlich in Rheinhessen und der Pfalz angebaut wird.

St. Laurent wird sowohl reinsortig als auch in Cuvées ausgebaut. Reinsortige Weine zeichnen sich durch ihre burgunderrote Farbe und ansprechende Säure aus. Sie werden oft im Edelstahltank ausgebaut, um ihre Frische und Fruchtigkeit zu betonen, aber auch Ausbau in großen oder kleinen Holzfässern ist verbreitet. In Cuvées wird St. Laurent häufig mit anderen Sorten kombiniert, um Weine mit komplexen Aromen und feinen Tanninen zu erzeugen.

Der Eindruck im Glas und am Gaumen

Die Weine aus St. Laurent-Trauben haben ein fruchtiges Bukett, das an Waldfrüchte und Sauerkirschen erinnert. Diese Aromen verleihen den Weinen eine angenehme Frische und Komplexität.

Am Gaumen präsentieren sich St. Laurent-Weine kraftvoll und dicht, mit feinen fruchtigen und würzigen Akzenten. Die Weine sind gut strukturiert und haben ein bemerkenswertes Gleichgewicht zwischen Alkohol und Tanninen.